Windows 10 Hyper V: Virtualisierung mit Bordfunktionen
Mit Hyper-V bringt Windows 10 eine leistungsfähige Virtualisierungsplattform gratis mit,
die neben Virtualbox und Vmware Workstation Pro beziehungsweise Player ein Schattendasein fristet.
Wie bei der Konkurrenz führen Sie mit Hyper-V ein Gast-System als virtuelle Maschine (VM) in einem Fenstermodus aus stets in einer abgeschotteten Umgebung. Änderungen innerhalb einer virtuellen Hyper-V-Maschine wirken sich daher nicht auf Windows 10 als Host-System aus. Das ist besonders für Testumgebungen praktisch. Sie können somit im virtuellen PC gefahrlos mit Software experimentieren und isoliert etwa Ihren Finanzgeschäften nachgehen. Im Unterschied zu Virtualbox und den Vmware-Programmen ist Microsofts Hyper-V hauptsächlich auf Windows-Betriebssysteme als Gast ausgelegt, allerdings kann man auch eine Reihe von Linux-Distributionen verwenden.
Was Hyper-V von Virtualbox und Vmware unterscheidet
Prinzipiell beherrscht Hyper-V die gleichen Funktionen wie die Virtualisierungs-Tools Virtualbox, Vmware Workstation Pro und Vmware Player. Jede virtuelle Hyper-V-Maschine läuft isoliert und kann daher bei einem Absturz nicht das gesamte System (den Hypervisor) abstürzen lassen. Über Schnappschüsse kann man den derzeitigen Zustand in der virtuellen Umgebung sichern und das System zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf einen vorherigen Stand zurücksetzen. Für virtuelle Festplatten, die Sie auch problemlos mit einer Größe von mehr als 2 TB anlegen können, nutzt Hyper-V das VHDX-Format. Die Technik hinter Hyper-V setzt auf den Virtualisierungsfunktionen der x64-Prozessoren von Intel und AMD auf. Deshalb – und in diesem Punkt unterscheidet sich Hyper-V von Virtualbox und Vmware – ist für Hyper-V unbedingt ein entsprechender 64-Bit-Prozessor sowie eine 64-Bit-Version von Windows 10 notwendig.
Update: 18.10.2024
Auch beim Arbeitsspeicher ist Hyper-V anspruchsvoll. Mindestens 4 GB RAM sind zur Aktivierung der Virtualisierungsumgebung erforderlich. Allerdings ist die dynamische Speicherverwaltung eines der Highlights von Hyper-V: VMs wird immer nur so viel RAM zugewiesen, wie der Gast gerade benötigt. Begrenzt wird die Speicherzuteilung einzig durch die vom Nutzer eingestellte Maximalgröße. Eine weitere Einschränkung: Hyper-V steht nur in Windows 10 Pro und Enterprise, nicht aber in Windows 10 Home zur Verfügung. Nutzer der Windows-Home-Edition greifen etwa zu Virtualbox. Um die Systemvoraussetzungen zu prüfen, öffnen Sie die Einstellungen-App mit der Tastenkombination Windows-I und gehen Sie auf „System –› Info“. Alternativ klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Start-Knopf und anschließend auf den Kontextmenüeintrag „System“. Die relevanten Angaben zum Betriebssystem finden Sie unter „Windows-Spezifikationen“. Lässt sich Hyper-V in Windows 10 trotz ausreichend erfüllter Hardware- und Systemvoraussetzungen auf Ihrem Host-Computer nicht aktivieren, ist möglicherweise die Virtualisierungsfunktion des Prozessors im Bios deaktiviert. Diese ist bei manchen PC-Systemen standardmäßig abgeschaltet. Hyper-V verlangt jedoch eine Unterstützung durch die Hardware-Virtualisierungsfunktionen Intel VT oder AMD-V des jeweiligen Prozessors.